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Enormes Können an der Orgel   Leave a comment

Donaueschingen Enormes Können an der Orgel

01.08.2012 Von HORST FISCHER

Giuseppe Raccuglia. Bild: Weber-Kroker

 

Padre Davide da Bergamo sei Dank, dass es am Montagabend in der Stadtkirche St. Johann zu einem veritablen Sommerferien-Orgelkonzert kam

Der junge italienische Organist Giuseppe Raccuglia, der seit 2010 bei Klemens Schnorr im Studiengang „Master of Music“ in Freiburg seinem Abschluss entgegen geht, entfaltete im Schlussstück seines Orgelkonzerts sein enormes Können und seine wahre Meisterschaft.

In seiner Interpretation der Sinfonia D-Dur des Padre Davide erklangen die heiteren und schwungvollen Töne, die mit einer begeisternden Leichtigkeit und im schon tänzerischen Rhythmus daher kamen und mit den letzten Abendsonnenstrahlen im Hochalterraum bestens harmonierten. Hier zeigte der junge Orgelspieler seine Spielfreude und seine enormen Fähigkeiten. Zuvor tat man sich doch wohl etwas schwer mit dem dargebotenen Programm.

Bachs Fantasie und Fuge g-Moll erschien etwas statisch, und teilweise auch zu heroisch. Die als Ruhepunkte gedachten Stücke (Bachs Choralvorspiel „Liebster Jesu“, Walthers „Concerto del Signor Vivaldi“ und auch Vincenzo Petralis „Elevazione“) brachten zwar schöne ruhige und zarte Passagen, aber auch beherrschten Molltöne, und die dunklen gedämpften Pianostellen die helleren Register, ebenso wie in Mendelssohns Präludium und Fuge c-Moll.

Virtuos und technisch sauber gespielt stand die Interpretation des gewaltigen „Präludium und Fuge über B-A-C-H“ von Franz Liszt im Zentrum des Konzerts. Gerade in der Fuge fühlte man sich angesichts der markanten und überwältigenden Klangwellen, die fast sintflutartig auf den Zuhörer einstürzten, etwas erschlagen. Ruhige und leisere Klänge hatten es schwer, sich gegen die tiefen und dunklen Grundtöne durchzusetzen. Doch als bleibender Eindruck blieb letztlich der heitere und fröhliche Eindruck, der die Konzertbesucher in einen schönen Sommerabend entließ und sie zum lebhaften und dankbaren Beifall animierten.

Fröhlichkeit erfüllt den Kirchenraum   Leave a comment

Donaueschingen, Fröhlichkeit erfüllt den Kirchenraum

Schwarzwälder-Bote, vom 01.08.2012 01:54 Uhr

Donaueschingens Kantor Andreas Rütschlin (links) gratuliert Gastorganist Giuseppe Raccuglia für sein Gastspiel. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Von Rainer Bombardi

Donaueschingen. Meisterlich vorgetragene Kompositionen für Orgel erfüllten die Kirche St. Johann und machten aus der Stunde der Orgelmusik ein weiteres Mal ein kirchenmusikalisches Erlebnis.

Zum Auftakt der Sommerferien leitete nach 70 Minuten die “Sinfonia in D-Dur” von Pater Davide da Bergamo in eine heitere und beschwingte Urlaubzeit, welche die Mühen des Alltags vergessen ließ. Der italienische Organist Giuseppe Raccugli, seines Zeichens Student in Freiburg und unter anderem Organist in Pfarrer Erich Loks ehemaliger Gemeinde Müllheim-Badenweiler – hatte alle Register der Fröhlichkeit gezogen, die das sinfonische Werk seines Landsmanns ausmachten.

Hier ein bisschen Elemente der italienischen Nationalhymne, da ein wenig nach Drehorgelspiel klingende Karussellmusik und ein begeisterter Donaueschinger Kantor Andreas Rütschlin. 70 Minuten lang war Raccuglia zu Gast und verwöhnte die Zuhörer mit der gesamten Palette, welche die Orgel zu bieten hatte. Unter ihnen waren auch mehrere Urlaubstouristen, die überrascht waren von einem derartigen kirchenmusikalisches Angebot zum Wochenbeginn.

Angefangen hatte alles mit originärer Kirchenmusik eines der wohl größten deutschen Kirchenmusikers seiner Zeit. Die Fantasia und Fuge in g-Moll und das Choralvorspiel “Liebster Jesu, wir sind hier” von Johann Sebastian Bach wirkteneinzigartig charakteristisch in der Fassung des Organisten. Es folgten mit dem Concerto del Signor Vivaldi von Johann Gottfried Walter und vor allem Franz Liszts Präludium und Fuge über B-A-C-H zwei Stücke, in denen die gesamte Mächtigkeit und Ausdrucksstärke des Instruments zur Geltung kam.

Raccuglia nutzte die Chance, um die Stimmungswechsel innerhalb der Stücke besonders intensiv wiederzugeben. Locker-leicht leitete die Elevazione in As-Dur von Vincenzo Petrali zu einem weiteren Präludium und Fuge über – dieses Mal in C-Moll und aus der Feder von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Noch einmal gab es die Gelegenheit, in hohen kirchenmusikalischen Sphären zu schweben.

Lang anhaltender Beifall war der verdiente Lohn für ein großartiges Orgelkonzert in St. Johann und ein weiterer Beleg für die Akzeptanz, welche die Stunde der Orgelmusik inzwischen gefunden hat.

 

 

Quelle: http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.donaueschingen-froehlichkeit-erfuellt-den-kirchenraum.10847f2a-04a5-40f9-ae78-075b529d54eb.html